Wenn ein Schlitzohr auf ein anderes trifft, dann kommt es freilich auch zu mentaler Hochspannung. Und sowohl Hewitt als auch Coria sind alles andere als Gentleman vom Kaliber beispielsweise eines Tim Henman. Daher verwundert es wohl weniger, dass es im "Sydney International Tennis Centre", wo Österreichs Daviscup-Team vergangenen März mit 0:5 untergegangen war, zu unschönen Szenen kam, die nach dem Match in gegenseitigen Beschimpfungen gipfelten.
"Ich könnte ihn umbringen"
"Ich bewundere sein Spiel, aber ich mag nicht, wie er sich benimmt", sagte Coria auf der Pressekonferenz. "Lleyton freut sich über die Fehler des Gegners und ist sehr aggressiv. Es ist schwierig, sich dadurch nicht provozieren zu lassen. Ich würde lieber nie in meinem Leben ein Turnier gewinnen, als so zu sein wie er." Der Argentinier entwickelte richtigen Hass auf dem Platz. "Außerhalb des Platzes ist es etwas anderes, aber auf dem Platz könnte ich ihn wirklich umbringen." Es sei nicht nur das argentinische Team, das so über Hewitt denke, sondern jeder internationaler Spieler denke so.
Hewitt blieb der 23-jährigen Nummer 15 im Entry-Ranking nichts schuldig. Er bestritt, Coria beschimpft zu haben. Im Gegenteil: Coria soll eine geschmacklose Geste in seine Richtung gemacht, in Richtung Referee gespuckt und auch versucht haben, ihn bei einem Seitenwechsel mit der Schulter zu rempeln. "Er hat seine Geschlechtsteile zu einem Zeitpunkt drei Mal in Folge angegriffen, als ich aufschlagen wollte. Dann habe ich unterbrochen, und ihn gefragt, ob er ein Problem hat oder ob er 'sie' nicht finden kann. Um ganz ehrlich zu sein: Ich denke, er ist arrogant und sucht nach anderen Entschuldigungen für seine Niederlage."
Aufgeheizte Stimmung
Der "Kleinkrieg" zwischen Hewitt und argentinischen Spielern hatte schon bei den Australian Open zu Zwischenfällen mit Juan-Ignacio Chela und Nalbandian geführt. Damals kam es in Melbourne tatsächlich zu einem "Rempler" zwischen dem Australier und Nalbandian.