Zu den Kämpfen kam es in Seitun, einem Stadtteil von Gaza, als die Sicherheitskräfte dort nach Hamas-Extremisten suchten. Diese hatten am Vortag Raketen auf israelische Städte und jüdische Siedlungen im Gazastreifen abgefeuert und dabei eine 20-jährige Israelin getötet sowie mehrere Menschen verletzt.
Verschiebung des Gaza-Abzugs ausgeschlossen
Ein Vertrauter des israelischen Ministerpräsident Ariel Sharon sagte am Freitag, eine Verschiebung des Gaza-Abzugs sei ausgeschlossen. Israel werde jedoch "sehr hart reagieren", falls die Mörser- und Raketenangriffe vom Gazastreifen auf Israel anhielten. Dies war auch am Freitag der Fall. Extremisten feuerten wieder zahlreiche Kassam-Raketen auf die israelische Grenzstadt Sderot und israelische Siedlungen ab. Insgesamt schlugen nach Angaben der israelischen Armee seit Donnerstagnachmittag fast 50 Raketen und Mörsergranaten ein.
Die Hamas, die für eine Zerstörung Israels kämpft, begründete ihre nach eigenen Angaben ersten Angriffe seit fünf Monaten mit einem israelischen Verstoß gegen die im Februar vereinbarte Waffenruhe. Israel reagierte mit Luftangriffen. Der Waffenstillstand galt damit ebenso als gefährdet wie der für Mitte August geplante Abzug Israels aus dem Gazastreifen. Die Hamas kämpft für eine Zerstörung Israels.
Der palästinensische Sicherheitschef Nasser Youssef (Yussef) erklärte, seine Einheiten würden nicht zögern, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er befahl den Extremisten, sämtliche Raketenangriffe umgehend einzustellen. Ein Hamas-Kommandant forderte daraufhin, dass der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas Youssef entlassen solle. Abbas hielt sich am Freitag im Gazastreifen auf. Ein späteres Treffen mit der Hamas wurde nicht ausgeschlossen. Kabinettsminister Saher Bseisso erklärte allerdings, die Extremisten ließen dem Präsidenten kaum eine andere Wahl, als sie in die Knie zu zwingen. Beobachter werteten dies als eine neue härtere Haltung der Autonomiebehörde.
Polizeistation niedergebrannt