Wien/London - Die britischen Zeitungen "The Sun" und "The Times" haben Donnerstag Früh in ihren Internetausgaben Fotos der mutmaßlichen Selbstmordattentäter veröffentlicht.

Mohammad Sidique Khan: Betreuer von Schulkindern

Der erste Täter, Mohammad Sidique Khan, 30, war Betreuer von Schulkindern mit Lernschwierigkeiten. Er arbeitete in einer Volksschule in Dewsbury, West Yorkshire. Khan wurde in der nordenglischen Stadt Leeds geboren. Seine 28-jährige Frau ist schwanger, das Paar hat zudem eine kleine Tochter. Seine Bekannten beschrieben ihn als "unendlich geduldig" im Umgang mit Kindern.

Khan soll nach Angaben eines Bekannten regelmäßig zu militärischer Ausbildung nach Afghanistan und Pakistan gereist sein, "um ein Kämpfer zu werden, um mit Waffen, Sprengstoffen und militärischer Disziplin umgehen zu lernen". So zitierte der britische BBC-Rundfunk am Donnerstag einen anonymen Bekannten.

Khans Äußerungen seien bisweilen "ein bisschen bizarr und extrem" gewesen. Der Bekannte betonte, er habe Khan daher für "einen Spinner" gehalten. Dieser sei "sehr unzufrieden" mit der Situation von Moslems weltweit und mit der US-Außenpolitik gewesen.

Screenshot: The Times-Online

Hasib Mir Hussain: Der "Busbomber"

Hasib Mir Hussain, 18, der sich in einem Doppeldeckerbus in die Luft gesprengt haben soll, muss nach Meinung von Bekannten einer Gehirnwäsche unterzogen worden sein. Bei seinen Mitschülern wurde er als "netter Riese" geschätzt. Er hatte sich in letzter Zeit zunehmend für seinen moslemischen Glauben interessiert, nachdem er vor etwa zwei Jahren Verwandte in Pakistan besucht hatte. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Leeds kleidete er sich islamisch und ließ sich einen Bart wachsen. Hussain kam im Jahr 2004 wegen eines Ladendiebstahls mit dem Gesetz in Konflikt.

Screenshot: The Sun

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Am Donnerstag veröffentlichte die Londoner Polizei dieses Bild einer Überwachungskamera. Es soll Hasib Hussain im Bahnof Luton zeigen mit einem großen Rucksack, in dem vermutlich ein Sprengsatz steckte, zeigen.

Die Behörden erhoffen sich von der Veröffentlichung Hinweise auf Aktivitäten Hussains am Morgen vor der Anschlagserie.

Foto: AP

Shehzad Tanweer: Mike-Tyson-Fan

Shehzad Tanweer, 22, war ein sportbegeisterter junger Mann, der den US-Boxer Mike Tyson bewunderte. Er wurde von seinen Mitschülern als "superintelligent" beschrieben. Seine extremistischen Überzeugungen hielt er vor seiner Familie geheim. Auch Tanweer bekam voriges Jahr Schwierigkeiten mit der Polizei, wegen ordnungswidrigen Verhaltens. Doch seine Bekannten reagierten geschockt, als sie von seiner Verwicklung in die Terroranschläge erfuhren. Tanweer wurde in Bradford geboren. Seine Familie berichtete, dass er im Vorjahr in Pakistan Koran-Studien nachgegangen sei.

Screenshot: The Sun-Online

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Lindsey Germaine: Der vierte Mann

Auch der vierte mutmaßliche Attentäter von London ist laut einem Bericht des Senders Sky TV nun identifiziert worden. Hochrangigen Sicherheitsvertretern zufolge stammt er aus Jamaika und heißt Lindsey Germaine.

Links

  • The Sun über Hasib Mir Hussain

  • The Sun über Shehzad Tanweer

  • "Killer in the classroom" - The Times über Mohammad Sidique Khan

  • Foto: REUTERS/Stuard