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"Sehr empfindlich" reagiert Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) auf den Vorwurf von SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal, wortbrüchig geworden zu sein. "Wir haben die Universitäten nicht im Stich gelassen", betonte Gehrer gegenüber der APA. Mit der Ermöglichung von Zugangsbeschränkungen in einzelnen Fächer "haben wir ihnen Instrumente gegeben, um einem Ansturm entgegenzuwirken. Wenn es keinen Ansturm gibt, müssen sie diese Instrumente nicht einsetzen".

Noten nicht einziges Kriterium

Kein Problem sieht sie auch im Einbeziehen von Maturanoten in die Auswahlverfahren an den Unis. Zwar dürften diese Noten nicht das alleinige Kriterium sein, aber auch ein Schulzeugnis biete einen Leistungsnachweis, so Gehrer. Die Bewertung einer Teilleistung könne daher durchaus ein Teilaspekt bei der Studentenauswahl sein - etwa neben einer punktuellen Prüfung oder den bisher im Rahmen einer Eingangsphase erbrachten Leistungen.

Treffen im August

Einen genauen Überblick über die Zahl der deutschen Studenten in Österreich erwartet Gehrer erst im Herbst. Nach ihren Informationen hätten sich in der Medizin viele an allen drei österreichischen Medizin-Unis vorangemeldet. Ende August werde es ein Treffen mit den deutschen Uni-Verantwortlichen geben, um die wichtigsten Fragen zu besprechen. So sei etwa offen, ob Deutschland bei der Medizin überhaupt beim Numerus Clausus bleibe, da es dort einen Ärztemangel gebe.

"Genau umgesetzter Vorschlag"

In den Verhandlungen mit SPÖ und Grünen "haben wir immer offen und ehrlich gesagt, dass Betriebswirtschaftslehre in Deutschland bisher immer ein Numerus-Clausus-Fach war und Tausende noch auf einen Platz warten". Außerdem gebe es einen von den einzelnen Ländern verhängten flächendeckenden Numerus Clausus in Publizistik. Es wäre daher "fahrlässig" gewesen, diese beiden Fächer nicht den gleichen Beschränkungen zu unterwerfen. Es sei "genau der Vorschlag der Rektorenkonferenz umgesetzt" worden.

"Ganz schön eingefahren"

In Richtung Hochschülerschaft und Opposition meinte Gehrer: "Hätten wir nichts getan, wie das einige gefordert haben, wären wir ganz schön eingefahren." Dies zeigten die Anmeldezahlen in der Medizin. Bedauern äußerte sie darüber, dass SPÖ und Grüne im Nationalrat den Beschränkungen nicht zugestimmt hätten, "obwohl wir knapp beieinander waren". Die beiden Parteien hätten ein Ja aber von "ihren" Studentenfraktionen abhängig gemacht, die vehement gegen Zugangsbeschränkungen eintraten. (APA)