Israel wolle das nördliche Westjordanland als Zone B einteilen, berichtete Radio Israel am Dienstag nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. Diese Klassifizierung bedeutet gemäß der Friedensabkommen mit den Palästinensern Anfang der 90er Jahre, dass die Palästinenser die Verwaltung übernehmen, Israel aber weiter für die Sicherheit verantwortlich ist. Bei den Palästinensern dürften die Pläne auf Kritik stoßen, da sie scheinbar von der Ankündigung des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon abweichen, alle Militäranlagen in der Region aufzulösen.
Kontrolle behalten
Sharons Regierung will Mitte August alle 21 israelischen Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier der 120 Siedlungen im Westjordanland räumen. Aus israelischen Regierungskreisen verlautete nun, das Verteidigungsministerium habe dem Sicherheitskabinett empfohlen, die Kontrolle in der Region um die vier aufzulösenden Siedlungen zu behalten sowie an den Militärstützpunkten dort festzuhalten.