New York - Angesichts des erbitterten Streits um die Erweiterung des Weltsicherheitsrates hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan zu mehr Gelassenheit und Sachlichkeit aufgerufen. "Wir sollten alle etwas ruhiger werden und nicht derartig aufgeregt sein", sagte Annan am Dienstag vor Reportern in New York.

Die UNO-Delegierten, die sich in der Vollversammlung mit der Reform des Weltsicherheitsrates beschäftigten, wüssten sicher, "was auf dem Spiel steht". Sie seien schließlich "erwachsene Männer und Frauen, die sich mit sehr ernsten Angelegenheiten befassen". Auf die Frage, ob der Streit die Reform des Sicherheitsrates verhindern könne, sagte Annan, er hoffe, "das niemand die Rolle des Verhinderers spielen und dann für das Fehlen von Fortschritt verantwortlich gemacht werden möchte".

Am Vortag hatte in der UNO-Vollversammlung die Debatte um die vorgeschlagene Erweiterung des Sicherheitsrates von 15 auf 25 Mitglieder begonnen. Dabei erntete der Entwurf, den Deutschland, Japan, Brasilien und Indien unterbreitet hatten, viel Zuspruch, aber auch erbitterte Kritik. Diese "Gruppe der Vier" strebt für sich sowie für zwei afrikanische Staaten ständige Sitze im Sicherheitsrat an. Die Aussprache der 191 UNO-Mitgliedstaaten sollte am späten Dienstagabend (MESZ) fortgesetzt werden. (APA/dpa)