Frankfurt - Zwei Passagierflugzeuge mit mehr als 400 Passagieren an Bord sind sich über dem Nordatlantik gefährlich nahe gekommen - möglicherweise weil der Pilot ein Foto von einem Kollegen in einer anderen Maschine machen wollte. Der Zwischenfall habe sich bereits am 24. Juni im Luftraum südlich von Grönland ereignet, bestätigte ein Sprecher der Fluggesellschaft Condor am Dienstag. Die beiden Piloten der in den Vorfall verwickelten Condor-Maschine seien bis zur Klärung des Vorfalls suspendiert worden.

"Es gab eine vorschriftswidrige Annäherung", sagte ein Condor-Sprecher. Ein konkretes Risiko habe aber nicht bestanden. Die Condor-Maschine auf dem Weg von Frankfurt nach Halifax mit 235 Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern sei über dem Nordatlantik von ihrem Kurs abgewichen. Dabei sei es zur Unterschreitung des vorgesehenen Mindestabstands zu einer Maschine der Thomas Cook Airlines UK gekommen. Das Flugzeug mit 187 Passagieren und sieben Besatzungsmitgliedern an Bord habe sich auf dem Weg von London nach Toronto befunden.

Mindestabstand unterschritten

Laut Ogursky betrug der Höhenabstand der beiden Maschinen nur noch rund 183 Meter oder 600 Fuß. Vorgeschrieben seien 1.000 Fuß. Der seitliche Abstand habe 1,83 Kilometer betragen. Die Anti-Kollisionssysteme der beiden Flugzeuge seien angesprungen, woraufhin die Piloten die entsprechenden Ausweichmanöver eingeleitet hätten.

Laut britischen Medienberichten soll der Pilot der Condor-Maschine von seiner Route abgewichen sein, um möglichst nahe an ein anderes Flugzeug heranzufliegen, um einen anderen Piloten auf dessen letzten Flug zu fotografieren. Wie etwa die Nachrichtenagentur PA berichtet, soll er dabei allerdings das Flugzeug verwechselt haben und so gefährlich nahe an die Thomas-Cook-Maschine geraten sein. (APA/AP)