Südkoreanische Elektronikkonzerne wie Samsung und LG dominieren zunehmend die Märkte in Ländern wie Iran oder Irak. Die Südkoreaner füllen das Vakuum, das Konzerne aus den USA, Europa und Japan hinterlassen, die sich aus Angst vor Terror und Fundamentalismus aus der Region zurückziehen, berichtet das südkoreanische Online-Portal Chosun Ilbo .

Überdimensionales Umsatzwachstum

Sowohl im Iran als auch im Irak ist die Kennzeichnung "Made in Korea" mittlerweile zu einem eigenständigen Markenzeichen geworden. So zieren etwa Werbeplakate südkoreanischer Konzerne die Hauptverkehrsstraßen des Orients. Trotz der Terrorismusgefahr im Irak oder dem zunehmenden islamischen Fundamentalismus in der Nachbarrepublik verzeichnen die südkoreanischen Produkte laut Chosun Ilbo ein überdimensionales Umsatzwachstum.

Wertewandel

Im Iran etwa profitieren die Südkoreaner von einem Wertewandel. Die ältere Generation, die unter der westlich orientierten Regierung der 60er und 70er Jahre aufgewachsen ist, setze vor allem auf Marken wie General Electrics oder Philips, sagte Samsung Manager Ham Yeong-seok. "Aber junge Iraner, die gut die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, sind da anders: Für sie sind Samsung und LG das Beste", so Yeong-seok. Darüber hinaus hat sich auch der zunehmende Rückzug der westlichen Konzerne als glückliche Fügung für die Südkoreaner erwiesen. Zusammen wollen die beiden Konzerne in diesem Jahr im Iran einen Umsatz von 500 Mio. Euro erzielen.

Umsatzplus

Im krisengeschüttelten Irak will Samsung seinen Umsatz im laufenden Geschäftsjahr auf 100 Mio. Dollar verdoppeln. "Mit der Bedrohung durch die Terroristen stieg der Umsatz mit Handys, die bei Bedarf den Schutz der Familie verstärken können, erheblich an", sagte Samsung-Manager Koo Bon-joong. Darüber hinaus strömten auch Bestellungen nach Fernsehern und Kühlschränken herein, so Bon-joong. LG rechnet im Irak immerhin mit einem Umsatzplus von 39 Prozent auf 90 Mio. Dollar. Der Konzern steigerte seine Popularität unter anderem als Sponsor der irakischen Fußball-Nationalmannschaft. (pte)