Wien - Die Austrian Airlines (AUA) wird, wie berichtet, den
Reisebüros ab kommendem Februar keine Provisionen mehr für
vermittelte Flüge bezahlen - die Reisebüros verstehen die Motivation
der AUA für diesen Schritt letztlich nicht, können aber damit leben.
Die Konsumenten seien bereits für Leistungen im Reisebüro eine an
gemessene Servicegebühr zu bezahlen, erklärt Norbert Draskovits,
stellvertretender Präsident des Österreichischen Reisebüroverbandes
am Montag. Die Reisebüros hätten bereits Erfahrungen mit dem
künftigen AUA-Abrechnungssystem, das die Lufthansa bereits seit einem
halben Jahr praktiziere.
"Gibt die AUA die bisher einkassierten fünf Prozent voll an ihre
Kunden weiter und bucht der Kunde für eine Servicegebühr zwischen 30
und 55 Euro über das Reisebüro, wird das Reisen aus diesem Titel
nicht teurer", glaubt Draskovits. Die Frage, ob bzw. auf welchen
Strecken die eingesparten 9 Millionen Euro weitergegeben würden, könne nur
die AUA selbst beantworten.
Fliegen unter dem Strich nicht teurer
Die Reisebüros rechnen jedenfalls nicht damit, dass Fliegen unter
dem Strich teurer wird und verweisen dazu auf die Flugpreise, die in
den vergangenen drei Jahren pro Jahr um durchschnittlich 7 bis 8
Prozent billiger geworden sind.
Er selbst halte das Vorgehen auch aus Sicht der Airlines für nicht
richtig, sagte der Reisebüro-Sprecher. "Das neue Modell der
Nettopreise heißt, dass ich als 'Produzent' wie es die AUA einer ist,
meinen Einfluss auf den Endkundenpreis verliere", meinte Draskovits. (APA)