Der US-Kongress hatte 2003 ein scharfes Sanktionsgesetz gegen das Regime in Rangun verabschiedet, dem schwerste Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt werden. Zu den Strafmaßnahmen gehört ein Einfuhrverbot für alle Waren aus Burma, das vor allem den für das Land wichtigen Textilsektor empfindlich getroffen hat. Das Einreiseverbot für Personen mit Verbindungen zur Junta wurde ausgeweitet und die US-Regierung angewiesen, alle Kreditentscheidungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds zu Gunsten Ranguns abzulehnen.
"Demokratie-Fahrplan"
Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) der unter Hausarrest stehenden Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hatte die Wahlen zur Konstituierenden Nationalversammlung in Burma im Jahr 1990 mit Vierfünftelmehrheit gewonnen, doch hatte das Militär die Machtübergabe verweigert. Nach dem Sturz von Ministerpräsident General Khin Nyunt im Oktober 2004 war es innerhalb der Junta zu einer deutlichen Machtverschiebung zum Vorteil der von China unterstützten Hardliner gekommen, die Zugeständnisse an die Demokratiebewegung strikt ablehnen. Khin Nyunt hatte zuvor einen "Demokratie-Fahrplan" ohne Zeitrahmen präsentiert und freie Wahlen auf der Grundlage einer neuen Verfassung versprochen.