Ein Compiler (Übersetzer) ist ein Computerprogramm, das ein in einer Quellsprache geschriebenes Programm in ein semantisch äquivalentes Programm einer Zielsprache umwandelt. Ein neuer Just-in-time-Compiler wurde am Institut für Systemsoftware der Linzer Kepler Universität unter der Leitung des Softwarespezialisten, Institutsvorstandes und mehrfachen Fachbuchautors Hans-Peter Mössenböck ("Sprechen Sie Java") entwickelt. Der Compiler soll Java-Programme um bis zu 90 Prozent beschleunigen. Mössenböck studierte 1978 bis 1983 Computerwissenschaften an der Uni Linz. Seine Interessen liegen auf dem Gebiet der Programmiersprachen und der Systemsoftware, insbesondere des Übersetzerbaus. Von 1988 bis 1994 war er Assistenzprofessor an der ETH Zürich. Zusammen mit anderen Experten entwickelte Mössenböck den Compiler-Generator Coco, der heute weltweit als Public-Domain-Software eingesetzt wird. Im Sommer 2000 verbrachte er einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt in der JavaSoft-Gruppe von Sun Microsystems in Kalifornien. Ferner hatte er Gastprofessuren in Oxford und Budapest inne. 1996 bis 2000 war er Vorstand des Instituts für Angewandte Computerwissenschaften an der Uni Linz, das Institut für System Software leitet er seit 2004. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 11.07.2005)