Die EU-Kommission stellt ihre Initiative gegen hohe Gebühren vor, die Mobilfunkbetreiber für Handy-Gespräche im Ausland verrechnen. Sie warnt einerseits Mobilfunkkunden vor diesen so genannten Roaming-Tarifen, andererseits kündigt sie eine Internetplattform an, auf der die Tarife verglichen werden können.
Preisreduktion
Bis Jahresende müssen die nationalen Telekom-Regulierer der EU-Kommission Maßnahmen zur Preisreduktion vorschlagen. Falls nicht, droht EU-Kommissarin Viviane Reding mit europäischen Regulierungsmaßnahmen, (siehe Interview ).
- Die Wahl des billigsten Anbieters im Urlaubsland durch manuelle Einstellung am Handy, denn das automatisch gewählte Handynetz ist nicht immer das billigste.
- Kurzmitteilungen schicken statt anrufen, denn SMS sind meist teurer als im Inland, aber billiger als Anrufe.
- Anrufe am Abend, sind billiger als in der Geschäftszeit.
- Rufumleitung zur Mobilbox deaktivieren, denn sie verursacht auch dann Kosten, wenn das Handy ausgeschaltet ist.
- Eine Falle kann "Passiv-Roaming" sein. Das sind jene Entgelte, die im Ausland für ankommende Anrufe anfallen. Laut AK-Erhebung liegen diese für Griechenland, Türkei, Italien, Spanien und Kroatien zwischen 40 Cent und 1,25 Euro (für Vertragskunden) - und sind damit nur unwesentlich billiger als Anrufe vom Ausland nach Hause, die zwischen 42 Cent und 2,50 Euro kosten. Warum? Weil beim Passiv-Roaming der Anrufer den Inlandstarif bezahlt, die Auslandsverbindung geht zulasten des Angerufenen. Bis jetzt hat die EU die Betreiber nur gerügt - jetzt kommt der Angriff auf das letzte Hochpreisreservat in Österreich. (afs, ung) (Der Standard Printausgabe, 11.7.2005, afs, ung)