Spur nach Marokko?
Großbritannien soll indes mehrere europäische Länder um Informationen zum marokkanischen Geistlichen al-Guerbouzi gebeten, der auch in die Anschläge von Madrid 2004 und Casablanca 2003 verwickelt gewesen sein soll. Er gilt als einer der Anführer der "Islamischen marokkanischen Kampfgruppe" (GICM). Die britische Anfrage sei bereits am Donnerstag nur Stunden nach den Explosionen gestellt worden, berichteten "The Independent" und "Daily Mail" übereinstimmend. Der 45-Jährige lebte laut "The Independent" seit 1986 mit seiner Familie in Großbritannien, ehe er sich im vergangenen Jahr vermutlich nach Frankreich absetzte. Unter anderem soll Guerbouzi mit dem Palästinenser Abu Katada in Verbindung stehen, der als "geistiger Anführer" der Al Kaida in Europa gilt. Katada ist derzeit unter den britischen Anti-Terror-Gesetzen in Haft.
Blair will Wurzeln bekämpfen, kein Zusammenhang mit Irak-Krieg
"Ich glaube, diese Art des Terrorismus hat sehr tiefe Wurzeln", sagte Blair der BBC. Dazu gehörten auch ein Mangel an Demokratie und der anhaltende Konflikt im Nahen Osten. Die Anschläge hätten den politischen Führern auf der Welt deutlich gemacht, dass Probleme wie etwa die Armut angegangen werden müssten. Auch müssten das Verständnis zwischen Menschen verschiedener Religionen verbessert und Wege zur Beendigung des Nahost-Konflikts gefunden werden. Einen Zusammenhang mit dem Irak-Krieg wies Blair jedoch zurück. Schließlich hätten sich die Anschläge des 11. September 2001 vor dem Einmarsch im Zweistromland ereignet. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) forderte in der "Bild am Sonntag" eine engere Kooperation der EU im Kampf gegen den Terror.
Bomben explodierten zeitgleich