Am Freitag tauchte auch ein neues Drohschreiben gegen Italien im Internet auf. Darin verurteilt eine angeblich mit der Extremisten-Organisation Al-Kaida in Verbindung stehende Gruppe Italiens Unterstützung der USA und pries die Londoner Anschläge. "Wir warnen Rom, die Hauptstadt der Ungläubigen, dass die Löwen des Jihad in Europa bereit sind, schwere Angriffe gegen die Regierung zu führen, die die amerikanischen Kreuzfahrer, die Feinde Gottes, des Propheten und der Muslime, unterstützt." Die Erklärung wurde im Namen einer kaum bekannten Al-Kaida-Gruppe namens "Jihad auf der arabischen Halbinsel" veröffentlicht, allerdings nicht auf einer der Seiten, die häufig von Muslim-Extremisten für Erklärungen genutzt werden.
Wenige Stunden nach den Anschlägen wurden in den U-Bahnen von Rom, Mailand, Neapel und Genua die Kontrollen verstärkt. Auch das Heer soll eingesetzt werden. In Rom werden Autobusse und Züge von Polizeibeamten in Zivil überwacht. Polizeieinheiten mit Hunden patrouillierten in Flughäfen und Bahnhöfen. Innenminister Antonio Pisanu rief die Menschen zur Besonnenheit auf, nachdem ein technischer Defekt den Zugverkehr am römischen Bahnhof Termini für mehrere Stunden lahm gelegt und zu Attentatsgerüchten geführt hatte.
Italiens EU-Kommissar Franco Frattini forderte eine verstärkte Zusammenarbeit der EU-Staaten bei der Terrorbekämpfung. "Unser oberstes Ziel muss der Austausch von Informationen sein", erklärte Frattini, der auch für den Bereich Sicherheit verantwortlich ist. "Die Geheimdienste gehen mit wichtigen Informationen manchmal zu eifersüchtig um. Doch die Herausforderung des internationalen Terrorismus zwingt alle zu Kooperation", so Frattini.
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