Plovdiv - Der niederösterreichische Versorger EVN will nach dem Erwerb von zwei Stromverteilunternehmen im Südosten Bulgariens auch in die Erzeugung einsteigen. Mittelfristig sollen bis zu 60 Prozent der Stromabgabe (derzeit rund 6600 Gigawattstunden im Jahr) aus eigener Erzeugung kommen, sagte Peter Layr, EVN-Vorstand und Aufsichtsratschef der beiden EVN-Töchter in Bulgarien, bei einem Besuch in Plovdiv.

Plovdiv ist Sitz des größeren der zwei Verteilunternehmen, die von der EVN im Rahmen einer Privatisierungsrunde um insgesamt 271 Mio. Euro mehrheitlich gekauft wurde. Mit der Integration beider Unternehmen in die EVN sei man im Plan, die Hälfte bis drei Viertel des Weges sei bereits geschafft, sagte Layr. Mittelfristig wolle man beide Unternehmen, EDC Plovdiv und EDC Stara Zagora, zusammenführen. Mit 1,1 Mio. Kunden halte man einen Marktanteil von rund 30 Prozent.

Aktiv werden will die EVN in Bulgarien auch im Gas-, Fernwärme-, Wasserver- und Abwasserentsorgungs- sowie Müllverbrennungsbereich. Das Potenzial auf diesem Gebiet sei nicht zuletzt wegen EU-Auflagen enorm. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9./10.7.2005)