"Es gibt keinen Zweifel, dass er (Ahmadinejad) am 13. Juli 1989 bei dem Mord der kurdischen Führer in Wien war. Im Zuge der Erschießungen wurde er verletzt und verbrachte einen Tag in einem Wiener Krankenhaus, bis man ihn eilig mit einem Diplomatenpass aus Österreich gebracht hat", sagte Taheri dem Blatt. Taheri war vor der islamischen Revolution im Iran 1979 unter dem persischem Shah-Regime Chefredakteur der größten Zeitung des Landes ("Kaihan"). Er lebt heute im Exil und ist ein Kritiker der klerikalen iranischen Führung.
Vorgetäuschte Verhandlungen
Trotz dieser Aussage ist laut Taheri aber nicht klar, ob Ahmadinejad ein direkt ins Attentat involviert oder gar einer der Täter war. "Auf keinen Fall wage ich zu behaupten, dass er in den Mord verwickelt war. Dazu habe ich keine Unterlagen", räumte der Publizist ein.
Taheri hatte nach eigenen Worten nach dem Attentat Zugang zu drei Audio-Kassetten. Der Generalsekretär der Demokratischen Partei Kurdistans/Iran (DPKI) Abdul Rahman Ghassemlou bzw. seine beiden ebenfalls getöteten Begleiter sollen darauf die von der iranischen Seite vorgetäuschten Verhandlungen mit Vertretern des Teheraner Regimes im Geheimen aufgezeichnet haben.
"Ahmadinejad war einer von zwei Emissären, die die Kurden zur Rückkehr in die Heimat und zur Arbeit im Rahmen der Islamischen Republik auffordern sollten. Durch die Kassette geht klar hervor, dass er dort war. Es war wie ein Hörspiel im Radio. Die Kurden sprachen die beiden Emissäre wegen der Aufzeichnung die ganze Zeit mit ihren Namen an, damit klar ist, wer gerade spricht", so Taheri.