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Foto: APA/Franz Neumayr
Berkeley/New York - Gene haben einer US-Studie zufolge einen größeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel als der Lebensstil. Eine fettarme Diät und viel Bewegung im Alltag wirken sich zwar positiv auf den Cholesterinspiegel und vor allem den Anteil des "schlechten Cholesterins" LDL im Blut aus. Doch selbst ein dauerhaftes Training kann den Einfluss der Gene nicht ganz wettmachen, fanden US-Forscher in einer Zwillingsstudie heraus, die sie im Fachjournal "American Journal of Clinical Nutrition" vom Freitag vorstellten.

Zwillinge

Paul Williams und Kollegen vom Lawrence Livermore National Laboratory in Berkeley (Kalifornien) und dem Forschungsinstitut des Kinderkrankenhauses im benachbarten Oakland verglichen die LDL-Werte bei 28 Paaren eineiiger männlicher Zwillinge. Die Paare waren so ausgewählt, dass jeweils einer der beiden Zwillinge sportlich superaktiv und fit war, während der andere seine freie Zeit lieber auf der Couch vor dem Fernseher verbrachte.

Die Forscher verordneten den Zwillingspaaren im Wechsel von jeweils sechs Wochen Schmalhans- und Schlemmer-Diäten. Das heißt, einmal mussten sich Männer mit einem Fettanteil von maximal 20 Prozent an den täglich aufgenommenen Kalorien begnügen. Das andere Mal waren Eiscreme und Torte mit einem täglichen Fettanteil von 40 Prozent der Kalorien erlaubt. Ungeachtet der Diäten behielten die Zwillinge ihren gewohnten Lebensstil als "Couch Potato" beziehungsweise Fitness-Freak bei, heißt es in der Zeitschrift.

Ergebnisse

"Wenn einer der Zwillinge sich fettreich ernähren konnte, ohne dass sein schlechtes Cholesterin anstieg, dann konnte das sein Bruder auch", erläuterte Williams. "Aber wenn bei einem der beiden Zwillinge der LDL-Cholesterinspiegel bei fettreicher Ernährung in die Höhe schnellte, tat er das beim Bruder ebenfalls." Einige Zwillingspaare hätten Gene, die ihnen helfen, Fett gut zu verwerten, andere eben nicht. (APA/dpa)