Im Prozess gegen den Erfinder des Internet-Wurms "Sasser" wird heute das Urteil erwartet. Dem 19-jährigen Angeklagten wird in dem nicht öffentlichen Prozess vor dem Landgericht im niedersächsischen Verden Computersabotage, Datenveränderung und Störung öffentlicher Betriebe vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine zweijährige Jugendstrafe auf Bewährung gefordert. Zudem soll Sven J. 200 Stunden gemeinnützige Arbeit verrichten müssen. Die Verteidigung plädierte auf eine zur Bewährung ausgesetzte Jugendstrafe unter zwölf Monaten.

Größere Unternehmen haben den Auszubildenden offenbar aus Sorge um den eigenen Ruf nicht angezeigt

"Sasser" hatte vor gut einem Jahr auf der ganzen Welt Windows-PCs zum Absturz gebracht und Schäden in Millionenhöhe verursacht. Durch Ausnutzung einer Schwachstelle bei Microsoft hatte der Wurm unzählige mit dem Internet verbundene Computer befallen und dazu geführt, dass sich Rechner mehrfach hintereinander automatisch aus- und wieder einschalteten. Bei der Staatsanwaltschaft haben 143 Betroffene Strafanzeige gegen den Angeklagten eingereicht und einen Schaden von insgesamt rund 130.000 Euro gemeldet. Größere Unternehmen haben den Auszubildenden offenbar aus Sorge um den eigenen Ruf nicht angezeigt. (APA)-