Los Angeles - Der Arbeitskampf in der nordamerikanischen
Eishockey-Profiliga NHL soll in den nächsten Tagen beigelegt werden.
Nach monatelangen Verhandlungen ist in der National Hockey League
eine Einigung im Streit zwischen der Liga und der Spielergewerkschaft
NHLPA über eine neue Tarifvereinbarung ("Collective Bargaining
Agreement"/CBA) in Sicht. Am Dienstag werden es exakt 300 Tage sein,
seit Commissioner Gary Bettman am 15. September vergangenen Jahres
die Aussperrung der Spieler verkündete.
Sprecher beider Parteien dementierten am Freitag einen Bericht der
"Los Angeles Times", nach dem eine Einigung bereits erzielt und nur
noch der Zustimmung der dafür zuständigen Gremien bedürfe. "Der lang
gezogene Prozess wird so lange nicht beendet sein, wie nicht jedes i
einen Punkt und jedes t einen Strich hat", sagte die stellvertretende
Medienbeauftragte der NHL, Bernadette Mansur. Anfang der kommenden
Woche wird die offizielle Bekanntgabe der Einigung erwartet.
Bei einer Einigung darf sich Bettman als der große Gewinner im
Arbeitskampf fühlen. Die Spieler geben sich bereits geschlagen.
Tschechiens Jaromir Jagr nannte den Kampf gegen die Liga "ein
Glücksspiel, das sich nicht ausgezahlt hat".
Sean Avery von den Los Angeles Kings, der unter einem neuen CBA
statt 600.000 Dollar jährlich nur noch auf knapp die Hälfte dessen
käme, erhebt schwere Vorwürfe gegen Gewerkschaftsführer Bob Goodenow:
"Ich bin wütend auf ihn. Wir haben ein Jahr umsonst gegeben. Wir
haben nichts gewonnen, wir haben nichts bewiesen, wir haben nichts
bekommen." (APA/dpa)