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Immer für einen "practical joke" gut: HA Schult

Foto: REUTERS/Ina Fassbender

Bergkamen - Der karnevaleske Kölner Aktionskünstler HA Schult hat am Mittwoch in der Innenstadt von Bergkamen in Nordrhein-Westfalen begonnen, ein leer stehendes Hochhaus mit bunten Bildern von Schrebergartenhäusern zu verkleiden. Schult und seine Partnerin Elke Koska ließen für ihr Projekt "Das Glück" zehn Holztafeln mit einer Größe von bis zu 20 Quadratmetern an dem 18 Stockwerke-Bau anbringen.

"Ich möchte den Bürgern einen schönen Ausblick gewähren", sagte Schult. Die Arbeit sei eine "soziale Skulptur", "das Glück der kleinen Leute" wachse "in den Himmel". Schult nannte das Hochhaus ein "Monument der Unsäglichkeit, das über den Bürgern thront" und ihnen aufs Gemüt gehe. Mit den Bildern wolle er nun etwas Gutes tun. In dem 1974 fertig gestellten Gebäude mit rund 150 Wohnungen in Sichtweite des Rathauses wohnt seit knapp fünf Jahren niemand mehr.

"Ab in die Mitte"

Das Projekt soll auch Touristen nach Bergkamen locken. Die Bilder werden nachts beleuchtet. Ziel ist zunächst die Verkleidung einer gesamten Fassade mit rund 70 Bildern. Dafür werden noch Sponsoren gesucht. Für 3000 Euro je Bild erhalte dabei jeder Sponsor "sein" Bild nach der Aktion als Eigentum. Für möglich hält der Künstler auch die Verkleidung aller vier Seiten des Gebäudes. Die ersten zehn Bilder wurden von unbekannten Sponsoren sowie aus Mitteln des Landes-Städtebauprojekts "Ab in die Mitte" finanziert.

1999 hatte Schult bei dem Projekt "Hotel Europa" eine Bauruine an einer Autobahn zwischen Köln und Bonn mit 130 Porträts berühmter Personen verkleidet. 1978 hatte er im Rahmen seines Projekts "Ruhr-Tour" einen echten Garten mit einem leibhaftigen Gärtner auf dem Kennedyplatz in der Essener Innenstadt aufgebaut. (APA/dpa)