Rom - Wegen Problemen mit der Abfallentsorgung erwägen die Bürgermeister der beiden Gemeinden der Insel, Capri und Anacapri, einen kompletten "Touristenstopp". Der Grund: Seit zwei Tagen ist die Mülldeponie von Giuliano nahe Neapel gesperrt, auf ihr landet normalerweise der Abfall der Insel. "Wir können keine Touristen empfangen, wenn sich der Abfall auf den Straßen türmt", meinte der Bürgermeister von Capri, Ciro Lembo.Müll türmt sich

Der Raum Neapel, in dem zwei Millionen Menschen leben, leidet seit Jahren unter chronischen Problemen bei der Abfallentsorgung. Mangels Deponien wird der Müll oft in Norditalien, bisweilen sogar in Österreich und Deutschland entsorgt.

Das hat inzwischen die Mafia ausgenützt, um illegale Deponien zu errichten. Italien "produziert" nach Angaben von Umweltschützern mit 1,3 Kilogramm pro Kopf und Tag mehr Müll als der EU-Durchschnitt. Auch das Recycling wird deutlich weniger gefördert als in anderen europäischen Ländern. (APA)