Gleneagles - Im Streit um mehr Hilfe für die armen
Länder geht die Europäische Union auf dem G-8-Gipfel mit gutem
Beispiel voran: Die Entwicklungsländer sollen jährlich eine Milliarde
Euro bekommen, um die Absatzchancen ihrer Waren auf den Weltmärkten
zu verbessern. Das kündigte EU-Kommissionspräsident Jose Manuel
Barroso am Mittwoch vor Beginn des Treffens der führenden sieben
Industriestaaten und Russlands im schottischen Gleneagles an.
Barroso: "Aber wir können und
wir werden mehr tun"
Barroso nannte die neu zugesagten Handelshilfen wichtig, da viele
Länder ihre Chancen auf den Märkten gar nicht nutzen könnten.
Vielfach genügen die Produkte nicht den Qualitätsvorschriften der EU.
"Die EU ist bereits mit einem Anteil von 55 Prozent der größte Geber
von Hilfsgeldern in der Welt", sagte Barroso. "Wir sind schon der
größte und offenste Markt für Entwicklungsländer. Aber wir können und
wir werden mehr tun."
Die Staats- und Regierungschefs waren am Abend zu einem Galadinner
bei der britischen Königin Elizabeth II. eingeladen. Die
Arbeitssitzungen sollen am Donnerstag beginnen. Neben Afrika und dem
Klimawandel sind das weitere wichtige Punkte der Beratungen: der hohe
Ölpreis, die iranischen und nordkoreanischen Atomprogramme sowie der
Friedensprozess im Nahen Osten. Großbritannien lässt sich den Gipfel
umgerechnet knapp 150 Millionen Euro kosten - pro Staats- und
Regierungschef etwa 18,75 Millionen Euro. (APA/dpa)