Reformen begrüßt
Die niederländische Sozialistin Emine Bozkurt bezeichnete den von ihr eingebrachten Bericht als "kritisch aber optimistisch": "Wir begrüßen die eingeleiteten Reformen zu Frauenrechten, fordern aber ihre schnelle Umsetzung in die Praxis." Dies beinhalte vor allem die strikte juristische Bestrafung aller Gewalt "im Namen der Ehre", sagte die frauenpolitische Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion, Lissy Gröner (SPD).
Analphabetismus verbreitet
Nach Schätzungen von UNICEF werden in der Türkei jährlich bis zu 800.000 Mädchen nicht eingeschult, weil die Transportmittel zu den Schulen fehlen oder die Familien ihren Töchtern den Schulbesuch verbieten. Jede vierte Frau in der Türkei könne daher weder lesen noch schreiben. Die türkische Regierung müsse alles dafür tun, das Recht der Frauen auf Bildung zu gewährleisten, forderten die Abgeordneten. Gleichzeitig müsse ihre politische Mitwirkung verstärkt werden. Derzeit seien nur 4,4 Prozent der Parlamentarier weiblich, in den kommunalen Gremien liege die Quote bei einem Prozent.