Rom - Die italienische Regierung hat ihre Wachstumserwartungen zurückgenommen und rechnet mit höheren Haushaltsdefiziten als bisher. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werde dieses Jahr bei null liegen, heißt es im Entwurf einer Prognose, der Reuters vorlag und der im Verlauf des Juli veröffentlicht werden soll. Zuletzt war die Regierung in Rom von einer Wachstumsrate von 1,2 Prozent ausgegangen. Das Defizit soll demnach bei 4,3 Prozent des BIP und damit deutlich über den im Rahmen des EU-Stabilitätspakts zugelassenen drei Prozent liegen.

Wie Reuters von einem Vertreter aus dem Finanzministerium erfuhr, berücksichtigt der Entwurf den Ausblick, der der Europäischen Kommission als Basis für ihre Entscheidung vorlag. Danach muss Italien bis 2007 ein Defizit von weniger als drei Prozent erreichen. Dieses Kriterium hat Italien in drei der vergangenen vier Jahre nicht erreicht.

Für die Jahre 2006 und 2007 rechnet die Regierung nun jeweils mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Das Defizit soll zunächst auf 3,8 und dann auf 2,8 Prozent gesenkt werden. (APA/Reuters)