Washington - Im Streit um die Enttarnung einer US-Geheimdienstbeamtin durch das Magazin "Time" muss der betroffene Reporter nun doch vor einem Untersuchungsausschuss aussagen. Der Sonderermittler Patrick Fitzgerald erklärte am Dienstag, die Aussage sei notwendig, obwohl der "Time"-Verlag bereits die betreffenden Aufzeichnungen übergeben habe. Er wies außerdem einen Antrag des "Time"-Reporters Matthew Cooper und seiner Kollegin Judith Miller von der "New York Times" zurück, für die Missachtung des Gerichts unter Hausarrest gestellt zu werden, statt in Beugehaft genommen zu werden.

Fitzgerald untersucht, wer in der Regierung den Namen der CIA-Agentin an die beiden Journalisten weitergegeben hat. Die beiden Reporter weigern sich, die Quelle zu nennen.

Plame war im Jahr 2003 zunächst von einem dritten Autor enttarnt worden. Daraufhin schrieb Cooper einen Artikel für "Time", in dem Plames Name erwähnt wurde. Wenige Tage vor der Enttarnung der Agentin hatte deren Mann, der frühere Botschafter Joe Wilson, die offizielle Begründung für den Irak-Krieg bezweifelt. Miller sammelte Material über den Sachverhalt, veröffentlichte aber nichts. (APA/AP)