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Die Stiftungsräte des ORF kommen aus dem sondersitzen kaum heraus. Nach Montag dräut noch ein Sitzungstermin im Sommer.

Bis 1. September müssen die neuen Gesellschafter der ORF-Sendertochter ORS an Bord sein. Denn bis dahin muss sich die ORS um den Betrieb von Digital-TV über Antenne bewerben. Montag akzeptiert der ORF-Stiftungsrat erst Gebote, die diese Woche eintrudeln. Nach Verhandlungen kann das Gremium definitiv entscheiden, wer sich beteiligt.

Bis zu 40 Prozent an der ORS sind ausgelobt. Raiffeisen galt und gilt als Fixstarter für eine Beteiligung. Aber auch der australische Investor Macquarie ist nicht zu unterschätzen. Allerdings signalisiert der Interesse am Betrieb von Sendegesellschaften, weniger an einer Finanzbeteiligung, die der ORF suchte.

Macquarie bietet gegen die ORS um das ungarische Sendernetz. Ob die ORS ein verbindliches Gebot für dieses neue Geschäftsfeld im Ausland abgibt, entscheiden die Stiftungsräte am Montag.

Lang werden sie Montag debattieren, wie sechs der 35 Publikumsräte im Herbst zu wählen sind. Ein Gutachten warnt vor Problemen mit dem Datenschutz beim Versand von personalisierten Stimmzetteln an die Gebührenzahler. Das wünscht sich VP, der es bei dieser Wahl um ihre Mehrheit im Stiftungsrat geht. Ein Fall für die Datenschutzkommission. Einstweilige Verfügungen könnten drohen.

Die ORF-Verwaltung hat Sicherheitsbedenken bei der Wahl über Internet - obwohl die ähnlich Internetbanking funktionieren könnte. Wahl per Fax und Internet wäre laut ORF-Berechnungen bei höherer Beteiligung billiger als reine Faxwahl mit Zusendung von Formularen. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 6.7.2005)