Graz - In der Steiermark sind im heurigen Jahr bisher zwei Betriebe im Erwerbsobstbaugebiet von der Pflanzenkrankheit Feuerbrand betroffen. Es handle sich dabei laut Landwirtschaftskammer um eine kleine Birnenfläche (0,15 Hektar) und eine kleine Quittenflächen (0,15 Hektar) sowie um eine Apfelanlage. Die Apfelanlage sei schwach befallen. Die Behörde hat Schnittmaßnahmen zur Bekämpfung angeordnet, wobei der Obstgarten weiter beobachtet wird. Die Birnenfläche ist bereits gerodet, für die Quittenfläche wurde von der Behörde ein Rodungsbescheid ausgestellt.

Betriebe geheim gehalten

Da die "hochinfektiösen Feuerbrand-Bakterien" leicht verschleppt werden können, wurden die Namen der betroffenen Betriebe nicht bekannt gegeben. Ein "Feuerbrand-Tourismus" würde die Verschleppungsgefahr massiv erhöhen. Bekannt ist nur, dass die Betriebe in der Oststeiermark liegen.

Die Landwirtschaftskammer ersuchte Erwerbs- und Streuobstbauern, ihre Obstbäume zu kontrollieren und jeden Verdacht den Feuerbrandverantwortlichen der Gemeinden oder den Obstbauberatern der Landwirtschaftskammer zu melden. "Auch alle Steirer können mithelfen, das Infektionspotenzial so niedrig wie möglich zu halten. Dies ist nur durch ständige Kontrollen der Ziergehölze sowie der Sträucher in den Gärten und Parkanlagen möglich. Eventuelle Verdachtsfälle müssen unverzüglich den Feuerbrandbeauftragten der Gemeinden gemeldet werden", hieß es seitens der Kammer.

Kein Risiko

Beim Genuss der Früchte bestehe keine Gefahr, die Konsumenten können weiterhin Vertrauen in heimische Äpfel, Birnen und Quitten haben. Die betroffenen Bauern würden teilweise entschädigt, da die Landwirtschaftkammer mit dem Land Steiermark 2003 eine Entschädigungsregelung vereinbart hatte. Diese sieht eine 30-prozentige Abgeltung des ermittelten Schadens vor, wenn eine Obstanlage neu errichtet wird.

Der Feuerbrand ist eine hochinfektiöse Bakterienkrankheit, die leicht von Wirtspflanze zu Wirtspflanze übertragen werden kann. Neben Birne, Quitte und Apfel zählen Zwergmispel, Feuerdorn, Weißdorn, Rotdorn u.a. zu den Wirtspflanzen. Die Infektion erfolgt vor allem während der Blütezeit und bei feuchtwarmer Witterung zwischen 15 und 16 Grad Celsius sowie über Wunden durch Hagelschlag oder Sommerschnitt. (APA)