Einige tausend Euro an Schlepper
Die beiden überlebenden Migranten, die zusammen mit den Leichen im Laderaum des Lkw einer oberösterreichischen Speditionsfirma gefunden worden waren, konnten am Dienstag aus dem Spital von Vicenza entlassen werden. Die Flüchtlinge berichteten, dass ihre Reise in der Türkei begonnen hatte, wo sie einer Schlepperbande einige tausend Euro gezahlt hatten. Die Bande hatte ihnen geholfen, sich im griechischen Hafen von Patras in dem österreichischen Laster zu verstecken.
Der Lkw-Fahrer, der nach jüngsten Polizeiangaben ein Grieche und nicht ein Deutscher ist, wurde von der italienischen Polizei lange befragt. Der Chauffeur hatte den Wagen von Patras per Schiff nach Venedig gefahren. Er war nach Österreich unterwegs, als er auf einem Rastplatz die Immigranten im Laderaum entdeckte, berichtete der Fernfahrer. Wegen der hohen Temperaturen - im Fahrzeuginneren hatte es bis zu 50 Grad - waren zwei der vier Männer ums Leben gekommen.
"Kommt leider wöchentlich vor"
Bei den Todesfällen handelt es sich offenbar um keinen Einzelfall. "Solche Vorfälle kommen leider wöchentlich vor", erklärte Richard Gartner, Chef des gleichnamigen Speditionsunternehmens mit Sitz in Lambach (Bezirk Wels-Land), dem das Fahrzeug gehört, am Dienstag im Gespräch mit dem ORF-Radio Oberösterreich.
Das Unternehmen nutzt die Fähren zwischen Griechenland und Italien nach Angaben des Firmenchefs pro Woche rund 100 bis 120 Mal in beiden Richtungen. Derartige Vorfälle würden sich kontinuierlich ereignen, berichtete Gartner.
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