Fußabdrücke aus dem ausgehenden Pleistozän in Mexiko gefunden - Theorien über Zeitpunkt der Besiedlung Amerikas wanken
Redaktion
,
London - Britische Wissenschaftler haben nach eigenen
Angaben in Mexiko menschliche Fußspuren gefunden, die vermutlich
40.000 Jahre alt sind. Die Abdrücke seien in der versteinerten
Vulkanasche des Cerro Toluquilla bei Puebla südöstlich von
Mexiko-Stadt entdeckt worden, erklärten Silvia Gonzales von der
Universität Liverpool und Matthew Bennett von der Universität
Bournemouth am Dienstag. Dies würde auf eine weitaus frühere
Besiedlung des amerikanischen Kontinents hindeuten als bisher
angenommen.
Die meisten Wissenschaftler vertreten die These, dass die ersten
Menschen erst nach der letzten Eiszeit vor 13.500 Jahren nach Amerika
kamen. Sie hätten damals eine Landbrücke von Asien nach Alaska
überquert und sich dann schnell auf dem neuen Kontinent ausgebreitet.
Diese These wird unterstützt von ausgegrabenen Steinwerkzeugen, die
allesamt jünger sind als 13.500 Jahre.
Übers Meer in die neue Welt
Gonzales zufolge ist die gängige Theorie nunmehr nicht länger
aufrecht zu erhalten. Vermutlich seien die Vorfahren der
amerikanischen Ureinwohner auch nicht zu Fuß, sondern übers Meer in
ihre neue Heimat gelangt. Am wahrscheinlichsten sei es, dass es
mehrere Einwanderungswellen gegeben habe, so dass zu verschiedenen
Zeitpunkten unterschiedliche Menschengruppen nach Amerika gelangt
seien.
Die fossilen Fußspuren wurden laut Gonzales in einem verlassenen
Steinbruch am Ufer eines einstigen Kratersees entdeckt. Sie seien
auch nicht zerstört worden, als zeitweise das Wasser über die
betreffende Stelle gestiegen sei. Inzwischen seien die Fossilien hart
wie Zement. Sie seien schon vor geraumer Zeit freigelegt worden, als
Steinbrucharbeiter die obere Ascheschicht abgetragen hätten, erklärte
die Forscherin weiter. Ein Team internationaler Wissenschaftler soll
nun die Beschaffenheit und das genaue Alter der Fußspuren
untersuchen. (APA/AP)
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