Dr. med. Amedes Azizi:

"Die Zustände sind unhaltbar. Ein freier Zugang für ausländische Studenten ist kritisch, da diese nach ihrem Abschluss kaum in Österreich bleiben. Es besteht aber der Auftrag, in erster Linie Österreich mit Medizinern versorgen zu müssen, das bedenkt man nicht."

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Prof. Dr. med. Anton Luger:

"Ich halte kein Auswahlverfahren für gerecht. Es wäre besser, die Studenten vor dem Studienantritt ein Jahr lang im Pflegedienst oder ähnliches unterzubringen, dort würden sie erkennen ob der Beruf wirklich etwas für sie ist. Sollte man Beschränkungen einführen, wären persönliche Gespräche am Besten, doch das ist nicht möglich."

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Florian Sturm, Student:

"Ich finde es prinzipiell gut, wenn man Beschränkungen hat. Es gibt immer noch genug Studenten, die einfach inskribieren nur um zu inskribieren. Wenn die Uni durch diese Beschränkungen wieder an Niveau gewinnt, fände ich es gut Zugangsprüfungen einzuführen."

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Lissy Toder, Studentin:

"Der Numerus Clausus ist gar nicht so schlecht, ich hätte nichts dagegen. Es ist ja so, dass beim Medizinstudium ohnehin Prüfungen abgehalten werden, bei denen dann drei Viertel der Studenten rausfliegen. Warum also nicht schon vorab eine Auswahl treffen?"

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Maria Huszti, Schülerin:

"Die Möglichkeit für junge Menschen, innerhalb der EU frei zu wählen, wo sie studieren wollen, ist eine positive Sache. Allerdings sollte man österreichische Staatsbürger bevorzugen. Numerus Clausus ist nicht gut, die Chancen sollten für alle gleich sein. Ich denke, Zugangstests wären sinnvoller, da merkt man wenigstens gleich, ob man für das Studium geeignet ist!"

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Dr. med. Michael Hupfl

"Es ist ein Unsinn so mit dem Nachwuchs umzugehen. Sollen etwa nur die studieren, die die reichsten Eltern haben? Das sind keine adequaten Maßnahmen. Man schikaniert nur, das ist keine Motivation für die Studenten. Auch organisatorische Probleme verhindern vieles, zum Beispiel die mangelnde Bereitschaft zur Umwidmung von Praktikumsplätzen."

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Dr. med. Nina Kropf:

"Alle Österreicher sollten studieren können, so wie seit jeher. Es herrscht ohnehin natürliche Selektion, alle sollten die Chance erhalten, es zu versuchen. Andererseits: Die Qualität des Studiums ist besser, wenn weniger studieren!"

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Patrick Müller, Student:

"Beschränkungen sind nicht so schlecht, wenn weniger Leute angenommen werden, wird das Verhältnis von Professoren und Studenten sicherlich vernünftiger. Allerdings darf man nicht nur den Numerus Clausus als alleinige Reform einführen. Es sind mehrere Maßnahmen erforderlich, zum Beispiel sollte die Studiengebühren direkt an die Unis gehen."

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Dr. med. Sonja Seidl:

"Man sollte den Österreichern die Ausbildung gewährleisten und sie bei der Vergabe der Studienplätze bevorzugen. Deutsche Studenten sollten erst nach den österreichischen zum Zug kommen, sonst wird es zu schwierig für Inländer."

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Wolfgang Dworzak, Student:

"Ich fände es schlecht, wenn man das gleiche System einführt wie in Deutschland. Maturanoten sind nicht aussagekräftig, da können auch Konflikte zwischen Lehrern und Schülern reinspielen. Auch das "first come, first served" - Prinzip ist Blödsinn. Wenn man aber unbedingt Beschränkungen einführen muss, wäre ein Zugangstest die beste Lösung." (trau)

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