In der ÖVP wird eine politische Reunion der steirischen Landeschefin Waltraud Klasnic mit ihrem Exlandesrat Gerhard Hirschmann, der bei den Landtagswahlen mit der Liste "LH" kandidiert, mittlerweile ausgeschlossen.

Bis zuletzt hielten sich vor allem in der SPÖ Spekulationen, die die Kandidatur Hirschmanns als besonders ausgeklügelte schwarze Finte interpretierten: er und Klasnic würden getrennt wahlkämpfen, aber danach gemeinsam regieren - und so einen drohenden roten Machtwechsel verhindern.

Der Hirschmann-Mitkämpfer Franz Marhold, Arbeits- und Sozialrechtsexperte, hatte eine Zusammenarbeit sogar in Aussicht gestellt.

Nun scheint der Bruch endgültig vollzogen. Anlass ist die Formulierung "schwarze Drecksbagage", mit der Hirschmann, immerhin noch ÖVP-Mitglied, in News zitiert wird. "Wer so etwas sagt, hat in unserer Gesinnungsgemeinschaft nicht mehr verloren. Man kann sich distanzieren, man kann kritisieren, aber man darf nicht vergessen, woher man kommt. Das hat Hirschmann nicht beachtet", gibt ein schwarzer Minister die - inoffizielle - Parteilinie aus. "Dieser Mann existiert für uns nicht mehr", meint ein anderer trocken. Nicht existent soll Hirschmann auch im steirischen Wahlkampf sein. Deshalb will die ÖVP jede Konfliktsituation vermeiden. Ein Stratege: "Wir werden ihn totschweigen." (DER STANDARD, Printausgabe, 5.7.2005)