Madrid - Einen Tag nach dem In-Kraft-Treten des Gesetzes
zur Homosexuellen-Ehe haben in Spanien die ersten Paare das Aufgebot
bestellt. Ein Ansturm auf die Standesämter blieb aber nach
Fernsehberichten vom Montag aus.
Im Zentralregister in Madrid gingen bis zum Nachmittag lediglich
drei Anträge auf Eheschließung ein, darunter der von Emilio und
Andres. "Heute ist ein glücklicher Tag. Wir haben schon Jahre auf
diesen Augenblick gewartet", sagte das angehende Ehepaar. Nach
Angaben des Schwulen- und Lesbenverbandes (FELGT) wollen vor allem
ältere Homosexuellen-Paare so schnell wie möglich heiraten.
Auch Adoption möglich
Das von der sozialistischen Regierung eingebrachte Gesetz war am
Donnerstag gegen die Stimmen der konservativen Opposition vom
Parlament beschlossen worden. Am Sonntag trat es in Kraft. Nach den
Niederlanden und Belgien ist Spanien weltweit das dritte Land, das
gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt. Zudem können Homosexuelle in
Spanien Kinder adoptieren. Die konservative Volkspartei (PP) prüft
die Aussichten einer Verfassungsklage. Sie will das Gesetz damit
stoppen. (APA/dpa)