Graz - Sie gehört zu den begehrtesten und teuersten Nahrungsmitteln der Welt - und soll bald auch in der Steiermark heimisch werden - die Trüffel. Ein obersteirischer Gastronom versucht nun, die Burgunder- und Perigordtrüffel in der Steiermark zu kultivieren. Er bedient sich dabei einer Reihe von Bäumchen, die bereits mit dem begehrten Pilz "infiziert" und im obersteirischen Schloss Farrach gepflanzt wurden. Das Know-how stammt von einem Pilzforscher an der Universität Wien.

Trüffel können nur in Symbiose mit Bäumen und Sträuchern gedeihen. Dass ein Baum ausgerechnet mit einem Trüffelpilz eine Symbiose eingeht, ist in der freien Natur sehr selten. Zwei exklusive Flaumeichen- und vier Haselnussbäumchen, bei denen das gelingen soll, sind zur Zeit der ganze Stolz von Familie Stöhr, Betreiber der Schlosstaverne in Schloss Farrach bei Zeltweg. Wenn alles gut geht, sollen in ihrem Wurzelreich bereits in vier Jahren die ersten Trüffel zu ernten sein.

Die biologischen Grundlagen dazu stammen von Wiener Pilzforscher Alexander Urban und Irmgard Krisai-Greilhuber (Institut für Botanik der Uni Wien) und Mikrobiologen der Universität Innsbruck. In frühestens vier Jahren wird man klüger sein. Dann soll das rund 30 Quadratmeter große Hügelbeet im Hof von Schloss Farrach erste Fruchtkörper tragen. "Wir haben den Standort des Beetes so gewählt, dass es sich über den Heizungsrohren unserer Biomasseheizung befindet, womit auch in den strengen trockenen Wintermonaten die Pflanzen vor dem Durchfrosten geschützt sind", so Küchenchef Alexander Stöhr.

Laut Urban würden sich in vielen Regionen Österreichs geeignete Anbaubedingungen finden. Pro Baum er mit einem Ertrag von 150 bis 300 Gramm Trüffel, "die mögliche Bandbreite ist jedoch viel größer, sie reicht von Null Gramm bis zu mehreren Kilogramm". (APA)