Bild nicht mehr verfügbar.

Das fertige Gemälde ...

Foto: AP/NATIONAL GALLERY

Bild nicht mehr verfügbar.

... und die Skizze darunter

Foto: AP/NATIONAL GALLERY

London - Experten der britischen Nationalgalerie in London haben eine Skizze Leonardo da Vincis (1452-1519) entdeckt, die sie für ein bisher unbekanntes Werk des Künstlers halten. Die Zeichnung befinde sich auf dem Holzuntergrund unter dem Gemälde "The Virgin of the Rocks" ("Madonna auf den Felsen"). Sie sei erst unter Infrarot-Licht sichtbar geworden und zeige eine andere Darstellung als die danach in Farbe ausgeführte, berichtete "The Times" am Freitag. Nach Darstellung der Zeitung ist zuletzt vor 70 Jahren ein Werk des bekannten Renaissancemalers neu entdeckt worden.

Anbetung geplant

Nach Ansicht von Galerie-Kurator Luke Syson belege die jetzt gefundene Skizze, dass Leonardo seine ursprüngliche Ansicht über die Darstellung der Madonna geändert hatte. Als er 1483 von einer Mailänder Bruderschaft den Auftrag für eine Madonnendarstellung erhielt, habe er wohl erst eine Anbetung des Kindes geplant, wie die Skizze ausweise, berichtete die Zeitung. Über dem Holz habe er dann aber in Farbe die Komposition so ausgeführt, wie sie den Museumsbesuchern seit 117 Jahren bekannt ist.

Der zur Skizze gehörende Frauenkopf habe im übrigen Ähnlichkeit mit da Vincis Darstellung des Heiligen Philip im Gemälde "Das Letzte Abendmahl". Allerdings sei dort der Kopf zur anderen Seite gewendet. Der Künstler habe oft männliche Modelle für die Darstellung weiblicher Schönheit genutzt, zitierte das Blatt Kurator Syson.

Dan Brown winkt von weitem

In dem Bericht über die neue Skizze wird auch auf die Verschwörungstheorien in Dan Browns Thriller "Der Da Vinci-Code" verwiesen. Darin wird unter anderem die These vertreten, dass einer der Jünger auf dem Abendmahl-Gemälde Maria Magdalena darstellen solle, von deren Anwesenheit bei dem Treffen kurz vor Christi Tod in der Bibel keine Rede ist. (APA/dpa)