Wien - Seine Scheidung kam einem 41-jährigen Wiener
Gemeindebediensteten teuer zu stehen. "Es war so kompliziert! Es hat
zweieinhalb Jahre gedauert, hat drei Richter und neun Verhandlungen
gebraucht", erklärte der Mann im Straflandesgericht.
Weil er schließlich kein Geld mehr hatte, überfiel der Müllabfuhr-Beschäftigte drei Banken. Dafür wurde er rechtskräftig zu
viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Es ging sich nicht mehr aus, "obwohl ich jeden Tag bis zu 20
Stunden gearbeitet habe", erklärte der Angeklagte zum Schwurgericht. Als ihm auch noch die Sehne riss und
sich sein Gehalt durch den Krankenstand reduzierte, erwarb der
bisher Unbescholtene eine Softgun.
Damit überfiel er am 15. März 2004 eine Bank Austria-Filiale in
Wien-Fünfhaus. Weil es wie am Schnürchen lief, ihm aber nur 7.200
Euro einbrachte, suchte er gleich am 1. April eine weiter Bank
Austria-Zweigstelle in Wien-Döbling: "Ich hab' daheim 30.000
Euro an Zahlscheinen herum liegen gehabt."
Aber das Geld reichte nicht lange. Am 21. Februar 2005 überfiel er
die selbe Bankfiliale und kam an die selbe
Kassierin. Diesmal gab ihm die Frau allerdings ein Alarmpaket mit auf den Weg. Das
explodierte, als er zu seinem Fluchtwagen lief. Passanten wurden auf
den Mann aufmerksam und hielten ihn fest. (APA)