Wien - In der Debatte über künftige ORF-Gebührenerhöhungen hat sich am Freitag die heimische Filmwirtschaft zu Wort gemeldet und bei einer allfälligen Erhöhung eine Bindung für "österreichische Programm- und Wertschöpfung" verlangt. "Mehr Mittel nur für mehr österreichisches Programm", hieß es in einer Aussendung der österreichischen Filmproduzenten, Filmschaffenden und Regisseure.

Die österreichische Programm- und Wertschöpfung müsse "als Kernbereich des öffentlich-rechtlichen Auftrags des ORF" definiert werden. "In Anbetracht der zentralen Bedeutung des ORF für den Medienstandort Österreich, wären allfällige Gebührenerhöhungen auch an die Erfüllung dieses Auftrags zu binden."

ORF-Zusage solle überprüft werden

Darüber hinaus begrüßten die Filmschaffenden die Anregung von RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl, der eine Evaluation der Gebührenerhöhung 2004 vorgeschlagen hatte. Es sollte überprüft werden, "ob sich nach Gebührenerhöhungen auch die Investitionen in die österreichische Filmwirtschaft jeweils in dem Ausmaß verstärkt haben, wie es vom ORF zugesagt wurde". Der im Österreichischen Filmförderungsgesetz vorgesehene jährliche Filmwirtschaftsbericht sowie die vom ORF zu veröffentlichenden Daten würden dafür eine brauchbare Basis darstellen.

Die Debatte über eine Erhöhung der ORF-Gebühren läuft seit einigen Tagen, obwohl ein solcher Schritt wohl frühestens 2007 fällig wird. ORF-Generaldirektorin Monika Lindner hat stets betont, in der laufenden Funktionsperiode keine weitere Erhöhung anzustreben. Lindners Amtszeit läuft Ende 2006 aus, sie hat bereits mehrmals angekündigt, sich bei der im Herbst 2006 fälligen ORF-Wahl ein weiteres Mal zu bewerben. In Interviews mit einigen Zeitungen hatte sie die Ansicht vertreten, dass in der Zeit danach eine Gebührenerhöhung wohl notwendig werden würde. (APA)