Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Gebert
Wolfsburg - Klaus Volkert, VW-Betriebsratschef kündigte gestern überraschend seinen Rückzug vom Amt an. Hintergrund: "Unregelmäßigkeiten" im Zusammenhang mit der Affäre um den früheren Personalchef der VW-Tochter Skoda, Helmuth Schuster. Gesamt- und Konzernbetriebsrat hätten den seit längerem geplanten Abschied angesichts der zu erwartenden öffentlichen Diskussion "um scheinbare Unregelmäßigkeiten" in Zusammenhang mit seiner Person vorgezogen, so Volkert. Er habe sich keiner kriminellen Handlung schuldig gemacht, betonte dieser. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig geht nach einer Anzeige von Volkswagen dem Verdacht von Betrug und Untreue bei VW und der Tochter Skoda nach. Volkert soll dem "Spiegel" zufolge in den Bestechungsfall um den ehemaligen Skoda-Personalchef Helmut Schuster verwickelt sein. Der Skoda-Personalvorstand sei entlassen worden, weil er Bestechungsgelder von Lieferanten gefordert haben soll.

Lückenlose Aufklärung

VW-Chef Bernd Pischetsrieder kündigte nun heute eine "lückenlose Aufklärung" aller Hinweise in dem Zusammenhang an. Es werde allen Hinweisen nachgegangen, "denen zufolge Mitarbeiter versucht hätten, das Unternehmen finanziell zu schädigen", erklärte Pischetsrieder. Die Bestechungsaffäre bei Volkswagen hat nach Informationen der "WirtschaftsWoche" weit größere Ausmaße als bisher bekannt. Neben dem ehemaligen Skoda-Personalchef Helmut Schuster und dem Betriebsratschef Klaus Volkert könnten demnach weitere hochrangige VW-Manager, Gewerkschaftler und sogar Politiker darin verwickelt sein, berichtete das Magazin am Donnerstag. Einen Bericht in der "WirtschaftsWoche", wonach in den kommenden Tagen auch Personalchef Peter Hartz zurücktreten werde, dementierte VW am Donnerstag. "Peter Hartz ist und bleibt Personalchef", erklärte ein Sprecher.

Schröder weißt Vorwürfe zurück

Als Mitwisser in der "VW-Affäre" gelten dem Bericht zufolge auch IG-Metall-Chef Jürgen Peters, der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) und sogar Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Der hat allerdings angekündigt rechtlich gegen einen entsprechenden Bericht der "Wirtschaftswoche" vorgehen zu wollen. "Dies ist eine falsche, verleumderische Behauptung, gegen deren Verbreitung der Bundeskanzler sich auch rechtlich zur Wehr setzen wird", erklärte Regierungssprecher Bela Anda am Donnerstag. (APA,Reuters,Red)