Die Täter würden von sunnitischen Gemeinden in ihren Heimatländern rekrutiert. "Die ausländischen Kämpfer sind diejenigen, die am häufigsten hinter dem Lenkrad von Autobomben sitzen", sagte beispielsweise der Sprecher der multinationalen Koalitionstruppe im Irak, Brigadegeneral Don Alston. Einem Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums zufolge wurden keine zehn Prozent der Selbstmordanschläge, die in den vergangenen zwei Jahren im Irak verübt worden sind, von Irakern begangen.
Golfstaaten
Die Mehrheit der ausländischen Kämpfer im Irak, deren Zahl US-General John Abizaid kürzlich auf rund 1.000 schätzte, kommt US-Sicherheitskreisen zufolge aus den benachbarten Golfstaaten. Die wichtigsten Herkunftsländer seien Saudiarabien, der Jemen und Jordanien. Auch aus Nordafrika reisten Freiwillige an: Forensische Untersuchungen der sterblichen Überreste von Selbstmordattentätern deuteten darauf hin, dass bis zu 20 Prozent von ihnen aus Algerien stammten, weitere zehn Prozent aus Marokko oder Tunesien.
Die Einreise erfolgt den Angaben zufolge häufig über Syrien und von dort in die irakische Grenzstadt Qaim. Bei einem US-Militäreinsatz in Qaim wurden am 20. Juni neun ausländische Pässe aus dem Sudan, Saudiarabien, Libyen, Algerien und Tunesien gefunden.
Ideologische Schulung
Auf die Einreise folge eine ideologische Schulung, dann würden die Männer "sehr rasch auf eine Mission geschickt, eine Bombe abzuliefern und dabei Selbstmord zu begehen", sagte ein im Irak tätiger US-Geheimdienstbeamter. Einige der Täter seien erst 15 Jahre alt, berichtete ein Mitarbeiter des irakischen Innenministeriums, Ahmed al-Azawi.