Man befürchtet, dass nun auch an der Übereinkunft von Thessaloniki im Jahr 2003 gerüttelt werden könnte, in der den Westbalkanstaaten eine EU-Beitrittsperspektive gegeben wurde. Diese wegzunehmen, könnte die Länder wieder zurückwerfen in extremen Nationalismus, warnt die Kommission.
"Es geht darum, jetzt nicht die falschen Signale auszusenden. Deshalb ist die österreichische EU-Ratspräsidentschaft 2006 ganz entscheidend", so Fran¸cois Heisbourg. Vor dem EU-Beitritt - die Balkankommission hält 2014 für realistisch - brauche es aber eine "Roadmap" für jedes einzelne Land. Die "Nationalstaatsbildung" am Balkan solle sich zu einer "EU-Mitgliedsstaatsbildung" entwickeln. Die bisherigen Assoziierungs- und Stabilisierungsabkommen seien nicht wirksam genug gewesen. Deshalb empfiehlt die Kommission ein "europäisches Abkommen", das mehr Anreize bieten soll, die Kopenhagener Kriterien zu erfüllen. Auch die EU-Fonds sollten den Ländern früher zugänglich gemacht werden. "Die Jungen brauchen Geld zum Aufbau, nicht die Alten", so Amato.