Mietbuszentrale
Die "Mietbuszentrale" mit Sitz in Leipzig, bei der die Tickets nur über das Internet gebucht werden können, ist seit diesem Monat in Betrieb. Angesteuert werden bereits Berlin, München, Köln, Frankfurt und Hamburg. Auch die Freizeitparks in Soltau und Rust sowie die Oper im italienischen Verona stehen auf dem Programm. Das größte Interesse gibt es jetzt bereits an Mitfahrgelegenheiten nach München zum diesjährigen Oktoberfest.
Die Idee von Andrea Raschak: Wenn sich 15 oder mehr Reisewillige mit dem gleichen Ziel auf ihrer Webseite eintragen, bucht sie für diese Fahrgemeinschaft bei einem Unternehmen einen Bus. Die Neun- Euro-Tickets gibt es aber nur für die ersten 20 Prozent der Plätze im Bus. Wer später bucht, muss mehr hinlegen - bis zu 39 Euro pro Fahrt. Auf die Idee kam die 36-Jährige, nachdem sie ihren Job als Zugbegleiterin verloren hatte. Die allein erziehende Mutter fand Geldgeber, die 250.000 Euro in ihre "Mietbuszentrale" steckten.
Werbeberieselung per Video oder Ohrstöpsel
Und nun rollen die Busse. "Derzeit sind es zwischen einem und acht am Tag", sagt Raschak, die nach eigenen Angaben bereits zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Später einmal sollen täglich 30 Busse im Einsatz sein. Damit die Preise niedrig bleiben, werden die Fahrgäste unterwegs per Video mit Werbung berieselt - zum Beispiel für Gedächtnistrainer. Wer der Werbung entgehen will, muss einen Walkman oder zumindest Ohrstöpsel im Gepäck haben.
Von dem Vorwurf, sie veranstalte "Kaffeefahrten", will Raschak aber nichts wissen. Sie spricht lieber von "Erlebnistouren". Bald soll es beim Busfahrer auch Snacks geben sowie Laptops und DVD-Player zum Ausleihen während der Fahrt. Bisher macht sie mit dem Unternehmen noch Verlust. "Aber Ende des Jahres will ich mit der Sache Geld verdienen", sagt Raschak.
"Es bahnt sich was an"