Berlin - Der ehemalige Burgtheater-Chef Claus Peymann hat am Mittwoch seinen Vertrag als Künstlerischer Leiter des Berliner Ensembles (BE) um weitere zwei Jahre bis zum Sommer 2009 verlängert, gab Peymann in einem Brief den Mitarbeitern des Theaters bekannt: "Antrieb und Hoffnung meiner Entscheidung ist die große Freude, verbunden mit Kreativität und Loyalität, mit der wir in den vergangenen sechs Jahren gemeinsam unser schönes Theater am Schiffbauerdamm wieder zu neuer Blüte geführt haben. Das machte es mir sehr leicht."

"Theaterspielen gegen den Zeitgeist"

Er habe bei den zuständigen Politikern in einer Reihe von Gesprächen Vertrauen gewonnen, so Peymann: "Meine Theaterarbeit als Regisseur und Direktor des Berliner Ensembles ist erwünscht und wird eben auch deswegen als förderungswürdig angesehen. Auch für die zusätzlichen Lottomittel, ohne die wichtige Projekte nicht finanzierbar wären, darf ich neue Hoffnung schöpfen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen für die kulturellen Institutionen wenig Fürsprecher zu finden sind, ist das schon viel!"

Peymann leitet das BE seit dem Jahr 2000. "Einiges von dem, was wir uns vorgenommen und erträumt haben, ist in unseren Aufführungen sichtbar geworden - einiges mehr, insbesondere im Bereich des politischen Theaters, aber noch nicht. Noch sind viele Rechnungen offen!", schreibt Peymann an seine Mitarbeiter, "Wir wollen versuchen, dem Gedanken eines 'Berliner Ensembles' im eigentlichen Sinne des Wortes, näher zu kommen: Theaterspielen gegen den Zeitgeist, verbunden durch eine gemeinsame politische und ästhetische Idee." (APA)