Über das ganze Jahr verteilt wird fast eine Milliarde
Stunden in Österreich wartend oder stehend im Verkehr verbracht, wie
eine Berechnung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ergeben hat.
Besonders betroffen seien die Ballungsräume. Jeder Österreicher stehe
demnach im Durchschnitt 121 Stunden pro Jahr im Stau, hieß es am
Dienstag in einer Aussendung. Der VCÖ fordert mehr und bessere Bus-
und Bahnverbindungen, zeitlich gestaffelte Mauten auf der Tauern- und
Brennerautobahn sowie eine City-Maut in den Ballungsräumen.
Wie die VCÖ-Untersuchung zeige, verbringen die Österreicher nicht
nur auf der Fahrt in den Urlaub viel Zeit im Stau. "Auch im Alltag,
etwa am Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen, wird viel Zeit stehend und
wartend im Verkehr verbracht", so VCÖ-Experte Martin Blum.
Verbesserung der Bus- und Bahnverbindungen gefordert
Der Ausbau des Straßennetzes sei keine Lösung des Stauproblems."Im
Gegenteil, eine weitere Fahrbahn bringt kurzfristig eine Entlastung,
zieht dadurch mehr Verkehr an und wird damit mittelfristig wieder im
Stau enden. Mit dem einzigen Unterschied, dass noch mehr Menschen im
Stau stehen", erläuterte Blum.
Der VCÖ fordert stattdessen die rasche Verbesserung der Bus- und
Bahnverbindungen in das Umland von Ballungsräumen. "Mehr Bus- und
Bahnverbindungen bedeutet, dass Pendler vom Auto auf die Öffis
umsteigen können." Zudem würden in den Ballungsräumen eine City-Maut
die Stauprobleme verringern. Gegen die Staus im Urlauberreiseverkehr
schlägt der VCÖ gestaffelte Ferienzeiten sowie gestaffelte Mauttarife
auf Brenner-, Tauern- und Pyhrnautobahn vor, um eine bessere
Verteilung des Verkehrs zu erreichen. (APA)