Rosa Nentwich-Bouchal von den Grünen und Alternativen StudentInnen (Gras) wird als Erste den Vorsitz im neuen ÖH-Team übernehmen.

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Wien - Grün-Rot muss es heißen, wenn es nach der Stimmenmehrheit bei der ÖH-Wahl geht. Rot-Grün, wenn jene Fraktion zuerst genannt wird, die die meisten Mandatare in die Bundesvertretung des Studierendenparlaments entsenden darf. Oder je nachdem, wer gerade den Vorsitz im "Koalitionsteam" hat. Dann regiert ab 1. Juli eine grün-rote ÖH-Koalition, die seit Montag unter Dach und Fach ist.

Rosa Nentwich-Bouchal von den Grünen und Alternativen StudentInnen (Gras) wird als Erste den Vorsitz im neuen ÖH-Team übernehmen. Darauf einigte sie sich Montagvormittag mit Barbara Blaha vom Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), bevor sie den Koalitionsvertrag für die kommende zweijährige Legislaturperiode des Studierendenparlaments offiziell unterschrieben haben.

Nentwich-Bouchal (28, verheiratet, vierjähriger Sohn) begann nach einer Konditorlehre und der Ausbildung zur Hotelkauffrau im zweiten Bildungsweg BWL und Internationale Entwicklung an der WU und der Uni Wien zu studieren. Blaha (22) studiert an der Uni Wien Germanistik.

In der 62-köpfigen Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament, verfügen Rot und Grün zusammen über 31 Mandate. Morgen, Mittwoch, findet die konstituierende Sitzung statt. Die fehlende Stimme zur absoluten Mehrheit sei aber bereits zugesichert, hieß es am Montag. Es gilt als sicher, dass der Kommunistische StudentInnenverband (KSV) seine Stimme Grün-Rot geben wird. Und die Fachschaftslisten (FLÖ, 11 Mandate) haben am Wahlabend gesagt, eher Grün-Rot unterstützen zu wollen. "Wir hoffen, dass unser Kurs, alle einbinden zu wollen, unterstützt wird", ist Nentwich-Bouchal optimistisch.

Im STANDARD-Gespräch kündigt die designierte ÖH-Chefin Nummer 1 "politische Projekte, aber auch Service für den studentischen Lebensalltag an. Uns geht es nicht nur um den Moment, wir wollen auch vorwärts schauen". Blaha nennt "den Kampf gegen Zugangsbeschränkungen und gegen das undemokratische Hochschülerschaftsgesetz" als zentrale Aufgaben für die grün-rote ÖH-Regierung. (DER STANDARD-Printausgabe, 28.6.2005)