Der deutsche Elektronikhändler
Medion
,
der mit dem oberösterreichischen börsenotierten Computerhersteller
Gericom in einem Rechtsstreit steht, prüft einem Zeitungsbericht
zufolge einen Rückzug aus dem US-Markt. "Unsere Geduld ist endlich.
Wir geben uns vor Ort von heute an noch zwölf Monate Zeit", sagte
Medion-Finanzvorstand Christian Eigen der "Financial Times
Deutschland" (Donnerstagausgabe). Der Rückzug könne nur verhindert
werden, sollte Medion kurzfristig einen nennenswerten
Vertriebspartner gewinnen.
Verlust erwartet
"Den zu finden, ist allerdings bisher nicht gelungen. Inzwischen
dauert uns die Suche auch zu lange", fügte Eigen hinzu. Er rechne mit
einem Verlust der US-Tochter von etwa vier Mio. Euro im laufenden
Geschäftsjahr. Im ersten Quartal 2005 war der Umsatz des US-Geschäfts
auf 7,3 Mio. Euro (Vorjahr: 19,3 Mio. Euro) eingebrochen.
Überzeugungsarbeit
Medion habe die notwendige Überzeugungsarbeit bei den US-Händlern
unterschätzt. "Vielleicht schaffen wir das sogar nie. Dann müssen wir
die US-Tochter dichtmachen", sagte Eigen der Zeitung. Medion verkauft
preisgünstige Computer und andere Elektronikartikel vor allem über
Discountmärkte wie Aldi. Die Schwierigkeit, im US-Markt Fuß zu
fassen, rühre daher, dass die Amerikaner eher teure Produkte
bekannter Marken kauften und sich weniger an Qualität und
Preis-Leistungs-Verhältnis orientierten, erläuterte Eigen.(APA/Reuters)