Die Innsbrucker Polizei hat am Montag vor Betrügern im Internet gewarnt. Derzeit würden sich wieder die Fälle häufen, in denen Betrüger via E-Mail leichtgläubige Opfer in Innsbruck suchen.

Fälschung

So gratuliere die Firma "Lotto Awards International Programs" per elektronischer Post, dass man bei der Ziehung am 5. Juni dieses Jahres 450.000 Euro gewonnen habe. Der Gewinner sei von einem Computer aus einer weltweiten Liste von über 100.000 Firmen- bzw. 50 Millionen Privatadressen ausgewählt worden. Natürlich solle man die Gewinn-Information geheim halten. Innerhalb von zwei Wochen müsse man aber eine Telefonnummer in Spanien anrufen, wo man Näheres erfahren werde.

Spesenm

In einem ähnlichen Fall wurden vom "glücklichen Gewinner" vorerst mehr als 1.000 Euro Bankspesen verlangt. Es kam aber nicht zur Zahlung, sondern zur Anzeige bei der Polizei.

Andere E-Mails kommen aus Nigeria. Dort sei ein Öl-Händler vor drei Jahren bei einem grässlichen Flugzeugabsturz verstorben. Nun müsse man 18,5 Millionen US-Dollar außer Landes bringen. Damit solle verhindert werden, dass das Geld für den Ankauf von Waffen verwendet werde, zumal der Öl-Händler ohne Nachkommen verstorben sei. Um die Sache geheim zu halten, solle man sich nicht an die Bank wenden, sondern an eine private E-Mail-Adresse. Als Lohn für die Mühe, das Geld außer Landes zu schaffen, winke ein Anteil von 30 Prozent. Das würde einem Betrag von 6,6 Millionen Euro entsprechen.

Vorgeschichte

Vor Jahren hatte sich eine Österreicherin auf dieses Geschäft eingelassen. Sie habe, wie gefordert, eine Firma gegründet. Über mehrere Monate sei die Frau hingehalten und unter den verschiedensten Argumenten zu Zahlungen aufgefordert worden (Steuern, Versicherungen, Kontoführungsgebühren, Geschenke, Bestechungsgelder usw.). Nigerianische "Vertrauenspersonen" hätten bei bei der Abwicklung der verschiedenen Zahlungen mitgewirkt. Als sie letztendlich bei der Nationalbank in Lagos nachgefragt habe und die bittere Antwort erhielt, dass sie wie viele andere Menschen Betrügern aufgesessen sei, habe sie schon mehrere 100.000 Euro gezahlt gehabt. Die Aussicht, 6,6 Millionen zu erhalten, habe sie zu diesen unbedachten Handeln verleitet. Der ganze Vorfall wurde erst bekannt, als die Frau auf Grund ihrer Schulden Konkurs anmelden habe müssen. (APA)