Die APA - Austria Presse Agentur blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2004 zurück. "Die Rahmenbedingungen für die Medienbranche haben sich - wenn auch nur leicht - verbessert. In diesem nach wie vor volatilen Umfeld ist es der APA gelungen, erneut ein ausgezeichnetes Ergebnis vorzulegen", berichtete Geschäftsführer Wolfgang Vyslozil am Freitag anlässlich der APA-Generalversammlung.

So konnte die APA den Umsatz im Vorjahr um 4,4 Prozent auf 33,9 Millionen Euro (nach 32,5 Mio. 2003) steigern. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 119 Prozent auf 1,9 Mio. (2003: 890.000), das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug 2,7 Mio. Euro (2003: 1,5 Mio.), was eine Zunahme von 80 Prozent bedeutet. Der Jahresüberschuss konnte von 1,1 Mio. Euro auf 1,4 Mio. gesteigert werden. Vyslozil sprach von "erfreulichen Ertragssprüngen". Auf Basis dieser Zahlen wird die APA ihre Eigentümer (das sind 14 Tageszeitungen und der ORF) mit 25 Prozent am Bilanzgewinn beteiligen. Es werden zehn Prozent Dividende sowie ein Bonus von 15 Prozent ausgeschüttet.

Beteiligungs-Management GmbH gegründet

Im Rahmen der Generalversammlung wurde weiters die Gründung einer Beteiligungs-Management GmbH beschlossen. Zweck dieser 100-prozentigen APA-Tochter sei es, "alle zukünftigen Beteiligungen und Akquisitionen im In- und Ausland zu bündeln", so Vyslozil. Die APA verfolgt mit dieser Strategie mittel- bis langfristig das Ziel, am europäischen Markt zu einem wichtigen Anbieter von Medien-Datenbanken und Medien-Monitoring zu werden. Hauptstoßrichtung dieser Internationalisierung seien die "Wachstumsmärkte in Nord-, Ost-, und Süd-Ost-Europa". Geschäftsführer der APA-Beteiligungs-Holding werden APA OTS- und APA-DeFacto-Geschäftsführer Peter Kropsch sowie Marketingdirektor Konrad Tretter.

In diesem Zusammenhang genehmigten die APA-Gremien die Endverhandlung einer Beteiligung im Bereich Medien-Datenbanken und Medien-Beobachtung in Polen. Die APA beabsichtigt den Erwerb der Mehrheitsanteile an diesem Unternehmen, das über eine gut eingeführte Marke verfügt.

Zusammensetzung der APA-Gremien

Eine Änderung gab es indes in der Zusammensetzung der APA-Gremien. Nach dem Wechsel von Wolfgang Zekert vom "WirtschaftsBlatt" zur neuen Fellner-Tageszeitung, die im kommenden Jahr starten soll, scheidet Zekert in seiner Funktion als Mitglied des Aufsichtsrats und als Aufsichtsratsvorsitzender aus. Ramon Torra, Geschäftsführer der "Salzburger Nachrichten", wurde zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. An die Stelle von Zekert rückte "WirtschaftsBlatt"-Finanzvorstand Markus Bauer in den APA-Aufsichtsrat nach. Ebenfall neu im Aufsichtsrat ist Martin Aistleitner für die "Salzburger Volkszeitung".

Darüber hinaus wurde mit der zur Tiroler Moser Holding gehörenden Tageszeitung "Die Neue" die Aufnahme eines neuen Mitglieds in die APA-Genossenschaft beschlossen.

Übersiedlung zum Wiener Naschmarkt

Ein weiteres Thema bei dem Eigentümer-Meeting war die Übersiedlung in die neue APA-Zentrale beim Wiener Naschmarkt. APA-Geschäftsführer Vyslozil zeigte sich mit der Entwicklung des Baus, der kurz vor der Fertigstellung steht, "hochzufrieden". Die Vorbereitungen für die konkrete Übersiedlung von Mitte Juli bis Mitte August liefen inzwischen auf Hochtouren. Herzstück des dreigeschossigen Bürobaus in Wien-Mariahilf wird der neue APA-Newsroom, der auf 1.600 Quadratmetern mehr als 160 Arbeitsplätze für alle redaktionellen Einheiten der APA beherbergt und in Konzept wie Dimension ein europäischen Unikat darstellt.

Wechsel in der Chefredaktion

Parallel zur Übersiedlung gibt es Anfang August den bereits im Vorjahr beschlossenen Wechsel in der Chefredaktion. Wolfgang Mayr, seit 1968 Redaktionsmitglied und seit 1997 Chefredakteur der österreichischen Nachrichtenagentur, tritt mit Ende Juli in den Ruhestand. Der bisherige stellvertretende Chefredakteur Michael Lang folgt ihm als Chefredakteur. APA-Vorstandsvorsitzender Hermann Petz und Geschäftsführer Vyslozil dankten Mayr für sein langjähriges Engagement um die APA.

Mayr habe die Transformation der APA-Redaktion zu einem modernen und unabhängigen journalistischen Betrieb fortgesetzt. "Die Abkehr vom Verlautbarungsjournalismus wurde endgültig vollzogen", so Petz. Der Umfang des APA-Nachrichtenangebotes sei um 20 Prozent erhöht, insbesondere der Bedarf an mehr Hintergrund-Berichterstattung, die in dieser Zeit verdoppelt wurde, rechtzeitig erkannt worden. Die APA habe sich unter Mayrs Leitung ganz wesentlich zu einem Leitmedium des Landes entwickelt, das sich stets dem Qualitätsjournalismus verpflichtet fühle. Von zentraler Bedeutung sei für den scheidenden Chefredakteur dabei immer die Kunden- und Service-Orientierung gewesen, betonten Petz und Vyslozil. Mayr selbst hob hervor, dass dieses Lob in erster Linie den Mitarbeitern der APA-Redaktion gebühre. (APA)