Tel Aviv – Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon will mit US-Außenministerin Condoleezza Rice über ein Verbot der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen sprechen. Die israelische Tageszeitung "Haaretz" schrieb am Freitag, die beiden wollten die Möglichkeit erörtern, vom palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas ein solches Verbot zu fordern. Rice wird am Samstag zu Gesprächen in den Palästinensergebieten und am Sonntag in Israel erwartet.

"Haaretz" schrieb weiter, die Verschiebung der ursprünglich für den 17. Juli vorgesehenen palästinensischen Parlamentswahl habe unter anderem mit den israelischen Vorbehalten gegenüber der Teilnahme der Hamas zu tun. Die Terrororganisation strebt eine Zerstörung des Staates Israel an und ist für zahlreiche blutige Selbstmordanschläge verantwortlich. Die Europäische Union hat Diplomaten unter dem Rang eines Botschafters nach Medienberichten inzwischen Kontakte mit Hamas-Wahlkandidaten erlaubt. Die USA haben sich Israel gegenüber verpflichtet, keine Gespräche mit Hamas-Repräsentanten zu führen, bis die Organisation der Gewalt abschwört.

Bei den Gesprächen mit Rice in Jerusalem wird es zudem um den israelischen Waffenhandel mit China gehen, der die USA stark verärgert hat. Israel hatte mit China den Verkauf von Kampfdrohnen des Typs Harpy Killer vereinbart. Rice sagte am Donnerstag, es habe in dieser Frage "schwierige" Gespräche mit israelischen Repräsentanten gegeben. Nach israelischen Medienberichten haben die USA wegen der Verärgerung über die Waffengeschäfte mit China eine Reihe von Sanktionen gegen die israelische Rüstungsindustrie verhängt und die Zusammenarbeit bei einigen Projekten gestoppt. (APA/dpa)