Paris - Die algerische Schriftstellerin Assia Djebar,
die vor fünf Jahren mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels
ausgezeichnet wurde, ist in die Académie française gewählt worden.
Wie die Akademie am Donnerstag mitteilte, setzte sich die 68-Jährige
im zweiten Wahlgang mit 16 zu elf Stimmen gegen den Schriftsteller
Dominique Fernandez durch.
Djebar ist eine Vorkämpferin der Frauenemanzipation in Algerien.
Ihre Bücher erschienen zum Teil auch in deutscher Übersetzung, etwa
"Die Schattenkönigin" (1991), "Fantasia" (1993), "Fern von Medina"
(1997) und "Die Frauen von Algier" (1999).
Pionierin
Mit der Wahl Djebars nahmen die 40 "Unsterblichen" der Academie
francaise erstmals eine Persönlichkeit aus Nordafrika in ihren Kreis
auf. Als Djebar 1955 in die Pariser Elitehochschule Ecole normale
supérieure aufgenommen wurde, war sie die erste algerische Frau, der
dies gelang. Djebar veröffentlichte ihre Werke seit Ende der 50er
Jahre in französischer Sprache, studierte später aber auch das
Arabische. Als sie 1936 in der algerischen Küstenstadt Cherchell
geboren wurde, war ihr Vater dort Französischlehrer. Neben dem
schriftstellerischen Werk beteiligte sie sich an zahlreichen Theater-
und Filmproduktionen. (APA)