Die Wunschvorstellung von Flugreisenden, an Bord mit ihrem Handy telefonieren zu können, könnte bald Realität werden. Der schwedische Telekomausrüster Ericsson hat am Montag in Paris ein neues GSM-System für Flugzeuge vorgestellt, das Passagieren ermöglicht, ihre Mobiltelefone während des Fluges an Bord von Verkehrsmaschinen zu benützen. Laut Ericsson können mit der neuen Technik nach Erreichen der Reiseflughöhe bis zu 60 Passagiere gleichzeitig an Bord telefonieren. Das System könne bis Ende 2005 installiert werden, so Ericsson.

"Grundsätzlich anschauen"

Entsprechende Gespräche mit österreichischen Mobilfunkbetreibern, die ihrerseits mit Airlines kooperieren und entsprechende GSM-Basisstationen in den Flugzeugen einbauen müssten, gebe es allerdings bisher nicht, sagte Ericsson-Österreich-Sprecher Gerhard Gindl zur APA. Die Austrian Airlines-Gruppe (AUA) werde sich das "grundsätzlich anschauen", sagte AUA-Sprecher Hans Jurceka am Montag zur APA. Derzeit könnten AUA-Passagiere auf Langstreckenflügen über ein von der AUA zur Verfügung gestelltes Satellitentelefon an Bord telefonieren.

Erreichbarkeit

Reisende wollen heute auch während des Fluges Anrufe tätigen und erreichbar sein, hieß es in der Pressemitteilung von Ericsson. Mit dem neuen GSM-System für Flugzeuge könnten Mobiltelefonie auch in den Luftverkehrsflotten der Airlines integriert werden. Ericsson habe dabei eine Luftfahrtversion der weltweit am meisten verkauften Mobilfunk-Basisstation entwickelt, die den gewohnten Qualitätsstandard und der Bord-Mannschaft einen einfachen Betrieb ermögliche, bemerkte Ericsson-Vice President Product Management GSM, Ulf Ewladsson.

Nur wenige Maßnahmen seien notwendig, damit Fluglinien ihren Passagieren die zusätzliche Dienstleistung anbieten könnten. Das Kundenservice steigere darüber hinaus den Umsatz der Handynetzbetreiber, so Ewladsson.(APA)