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61 Prozent der Wiener Medizin­studierenden sprachen sich gegen Zugangs­beschränkungen aus.

Foto: AP/Ronald Zak
Wien - Die Studierenden der Medizinischen Universität Wien (MUW) haben sich bei einer parallel zur Hochschülerschaftswahl in der vergangenen Woche durchgeführten Urabstimmung mehrheitlich gegen Platzbeschränkungen ausgesprochen. Bei einer Beteiligung von rund 31 Prozent sprachen sich 61 Prozent gegen eine Studienplatzbeschränkung aus, 39,1 Prozent sind dafür. Sollten solche Beschränkungen dennoch kommen, votierte eine knappe Mehrheit von 51,8 Prozent dafür, die Entscheidung über die Vergabe von Studienplätzen vor den Studienbeginn zu verlegen, teilte die MUW am Montag in einer Aussendung mit.

An der MUW gibt es bereits jetzt ab dem zweiten Studienabschnitt (ab dem 3. Semester) maximal 600 Studienplätze, die nach den Leistungen im ersten Abschnitt vergeben werden. Im Zusammenhang mit dem erwarteten Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) über die österreichischen Uni-Zugangsregelungen für EU-Ausländer hat die MUW im Frühjahr "Notmaßnahmen" beschlossen, sollte es zu einer Aufhebung der Zugangsregelungen und in der Folge zu einem Studentenansturm kommen: Demnach soll bereits im ersten Studienabschnitt die Zahl der Studienplätze für Praktika und Übungen auf 1.560 beschränkt und nach der Reihenfolge der Anmeldung vergeben werden. Gegen ein solches "First-come-first-serve-Prinzip" wandten sich 93,5 Prozent der Medizinstudenten bei der Urabstimmung.

Für MUW-Vizerektor Rudolf Mallinger spricht das Abstimmungsergebnis "für den verständlichen Wunsch der Studierenden nach freier Bildung für alle Studienwilligen". Dass eine Mehrheit "offensichtliche Präferenz für einen Eignungstest vor dem Studium erkennen lasse, unterstütze die Überlegungen der Uni-Leitung. "Den Studierenden ist offensichtlich eine frühe Entscheidung über die Platzvergabe und damit ein qualitätsvolles Studium vom Beginn an wichtig", so Mallinger.

Seitens der Studentenvertretung erklärte die ÖH-Vorsitzende der MUW, Judith Böhm, gegenüber der APA, dass sie sich ein "eindeutigeres Ergebnis" erhofft hätte. Es sei aber dennoch deutlich zu sehen, dass die Studierenden gegen Zulassungsbeschränkungen seien. (APA)